Škofja Loka
mit einem mittelalterlichen Stadtkern

Škofja Loka liegt gute zwanzig Kilometer nordwestlich von Ljubljana, am Zusammenfluss der beiden Sora (Deutsch: Zayer oder Zeier), der Selzacher und der Pöllander Zayer. Es ist eine kleine Stadt mit gut 20.000 Menschen, die auf 62 Ortschaften verteilt sind. Im Hauptort allein wohnen ungefähr die Hälfte der Einwohner.
Die alte Steinbrücke über die Sora, Kapuzinerbrücke genannt, ist mehr als 600 Jahre alt und somit eine der ältesten bewahrten Brücken in Europa. In ihrer Mitte steht eine Statue des heiligen Nepomuk, der das Stadtwappen hält.
Škofja bedeutet Bischof, daher kommt auch der deutsche Name der Stadt, Bischoflack. Es ist eine alte Stadt, schon im Jahr 973 wurde sie schriftlich erwähnt, als Kaiser Otto II dem Bischof Abraham von Freising den Ort schenkte. 1248 bekam man das Marktrecht und 1310 war man schon Stadt geworden. 1511 wurde die Stadt von einem schweren Erdbeben heimgesucht, das sie zum Großteil verwüstete.
Sie wurde jedoch schnell wieder aufgebaut, und zwar so, wie wir den Stadtkern heute noch sehen. Man behauptet, dass Škofja Loka die best erhaltene mittelalterliche Stadt Sloweniens sei.
Die Bischöfe verwalteten die Stadt bis 1803, danach wurde sie dem Habsburgerreich angegliedert. Im Stadtwappen befindet sich ein "schwarzer Mann", ein Mohr, der - der Legende nach - Bischof Abraham das Leben gerettet haben soll, als er einen Bären tötete, der den Bischof angriff.
Die Statue mitten auf dem Hauptplatz ist 1751 für Jungfrau Maria errichtet worden. Nebenstatuen sind die Heiligen Rochus und Antonius. Ihnen allen gilt der Dank dafür, dass sie die Stadt von Pest und Feuer verschont haben.
Das Martins-Haus (im Bild oben) hat uralte Ahnen, sogar aus dem 14. Jahrhundert. Es ist mit der Stadtmauer verbunden und eine seiner Seiten ist noch in ihrem Ursprungszustand zu sehen.
Auch das Homan-Haus (Bild rechts) hat noch gotischen Ursprung, wenngleich es im 16. Jahrhundert im Renaissancestil renoviert wurde.
Škofja Loka ist bekannt für seine Passionsspiele, die nach dem ältesten dramatischen Text auf Slowenisch aufgeführt werden. Im Jahr 2015 (jedes 7. Jahr) werden die Spiele das nächste Mal veranstaltet.
Das letzte Juniwochenende jedes Jahres ist dem Mittelalter gewidmet - dann werden Geschichten und Legenden aus dem Mittelalter in der Stadt erzählt. Im Jänner gibt es auf dem Schlossberg eine Vorführung von Schigeschichte, wo man die Anfänge und die Entwicklung des Schilaufens vorführt.
Das alte Rathaus hat noch ein gotisches Portal und einen Arkadenhof aus der Renaissance. Es stammt ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert.
Leider hat man in Škofja Loka die Bedürfnisse des Tourismus noch nicht erkannt. So ist zum Beispiel die Touristeninformation sonntags geschlossen. Auch sonst kann man in der Stadt keine Beschreibung über die Sehenswürdigkeiten bekommen. Es gibt zu wenige Restaurants, die zu Mittag natürlich überlaufen sind. Auch die Bar im Schloss sperrt erst spät nachmittags auf. Der nichtsahnende Tourist muss daher durstig bleiben, wenn er in der Mittagshitze den Aufstieg zum Schloss gewagt hat.

Ein Teil des Hauptplatzes
Andererseits ist das Schloss schon eine Sehenswürdigkeit, die man nicht auslassen sollte. Auch hier ist heute ein Museumsbetrieb, wie fast überall auf slowenischen Schlössern und Burgen. Allerdings sticht dieses Museum klar hervor - nicht zuletzt wegen seiner Vielseitigkeit.

Auf jeden Fall ist Škofja Loka es wert, gesehen zu werden.


© Bernhard Kauntz, Wolvertem, Belgien 2012      




Das Schloss auf dem Hügel



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