GESCHICHTE UND GESCHICHTEN AUS DEM 18. JAHRHUNDERT
Mayer verbesserte die Karten dadurch, dass er zwei allgemein akzeptierte Karten übereinander legte und die Abweichungen korrigierte, was natürlich zu genaueren Bestimmungen führte. 1746 bekam er eine Anstellung in einer kartografischen Anstalt in Nürnberg und 1751 heiratete er Maria Victoria, geborene Gnüg. Im selben Jahr wurde er an die Universität Göttingen geholt, wo er einen Lehrstuhl für Ökonomie und Mathematik bekam. 1752 wurde sein Sohn Johann Tobias geboren und 1754 wurde er Leiter des neu errichteten Observatoriums in Göttingen. 1762 starb Mayer, nur 39jährig, an Typhus. Seine erste astronomische Arbeit betraf die Libration des Mondes. Mit Libration bezeichnet man die Taumelbewegung eines Körpers. Obwohl uns der Mond immer dieselbe Seite zuwendet, können wir wegen der Libration etwa 60 Prozent seiner Oberfläche sehen. Mayer beschrieb nun diese Taumelbewegung genau, sowie er sich auch sonst sehr mit dem Mond beschäftigte. Seine Mondkarte war lange Zeit das non-plus-ultra, aber auch seine Mondtabellen waren so genau, dass man damit die geografische Länge eines Ortes bis auf 0,5 Grad genau bestimmen konnte. Das war fünf Mal besser als vorher. Eine noch weiter verbesserte Version der Tabellen, sowie die Theorie hinter seinen Berechnungen wurden allerdings erst postum in England veröffentlicht. Am Himmel bewegt sich der Mond bewegt etwa mit einem halben Grad pro Stunde weiter. Mayer benutzte diese Einsicht, um die Mondbewegung (gegen den Hintergrund der Fixsterne) als Messinstrument zu verwenden. Seine zweite Entdeckung, den Repetitionskreis, der auch zur Erdvermessung diente, leitete Mayer wohl von seiner Idee, abweichende Landkarten zu verbessern, ab. Statt nur eine Messung durchzuführen, wiederholt man diese mehrmals und dividiert das Resultat durch die Anzahl der Messungen. Das Endresultat ergibt dann einen Durchschnitt, der natürlich viel genauer ist, als eine einzelne Messung.
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