GESCHICHTE UND GESCHICHTEN AUS DEM 18. JAHRHUNDERT
Am 11. August 1728 bringt das "Wienerische Diarium" auf der ersten Seite einen Artikel mit Nachrichten "Aus der Barbarey". Schon allein diese Überschrift fordert ein Lächeln heraus und macht zugleich auch neugierig. Das Wort "Barbar" kommt eigentlich aus dem Griechischen und bedeutet "fremdländisch", oder besser gesagt "nicht-griechisch". Es ist natürlich möglich, dass diese Bedeutung auch hier dem ursprünglichen Sinn entsprach, allerdings denke ich, dass das Wort hier eher von "Berber" abgeleitet wurde. Die Barbaren, um die es hier geht, waren nämlich in Marokko ansäßig und dort waren die Berber das herrschende Volk. Die Meldung in der Zeitung kam aus Ceuta. Ceuta liegt an der Straße von Gibraltar auf afrikanischer Seite und ist seit dem 15. Jhd. bis heute in europäischem (bis 1580 portugiesisch, dann spanisch) Besitz. Damit hat das Gebiet um Ceuta auch eine direkte Landgrenze zur "Barbarey", sprich Marokko. Aber was schreibt man nun am 1. Juli (der Brief nach Wien brauchte also mehr als einen Monat) aus diesem Ceuta über die Barbaren?
Man hatte einen Gesandten nach Mequinez (franz. = Mèknes) zum dortigen König geschickt, um diesen um die Freigabe der christlichen Sklaven zu bitten. Diese hatten ihren Ursprung in ganz Europa, waren aber von den Berbern gefangen worden. Der König ließ ausrichten, dass er das tun würde, falls man eine Gesandtschaft schickte, die den Leuten ein sicheres Geleit geben könnte, bis sie zu Hause eintrafen.
Die Fortsetzung der Sklavengeschichte kann man in derselben Zeitung, doch jetzt aus einer Meldung aus Spanien lesen. Hier steht:
5.10.2010 by webmaster@werbeka.com |